„Eine supergute Zeit, schöne Umgebung, 4 wunderbare
Tage.“
Das schreibt einer unserer französischen Gäste auf Facebook, und was will man mehr: Das verlängerte Himmelfahrt-Wochenende mit den Franzosen war ein voller Erfolg.
19 Schützinnen und Schützen, bzw. deren Begleiter hatten sich von Vienne aus auf den Weg gemacht. Fast 700 km Autofahrt, wie jedes zweite Jahr. In den anderen Jahren legen die Esslinger die Strecke in die umgekehrte Richtung zurück und das seit nunmehr 53 Jahren, nur durch die Pandemie zwangsweise unterbrochen.
Das schreibt einer unserer französischen Gäste auf Facebook, und was will man mehr: Das verlängerte Himmelfahrt-Wochenende mit den Franzosen war ein voller Erfolg.
19 Schützinnen und Schützen, bzw. deren Begleiter hatten sich von Vienne aus auf den Weg gemacht. Fast 700 km Autofahrt, wie jedes zweite Jahr. In den anderen Jahren legen die Esslinger die Strecke in die umgekehrte Richtung zurück und das seit nunmehr 53 Jahren, nur durch die Pandemie zwangsweise unterbrochen.
Tatsächlich ist die Partnerschaft des TOV (Tir Olympique
Viennois) und der Schützengesellschaft Esslingen die älteste Vereinsfreundschaft mit der französischen Partnerstadt.
Am Donnerstag Abend kamen die Franzosen also bei uns an und wurden von einer ganzen Reihe von Schützenvereinsmitgliedern herzlich begrüßt.
Stergios und Maria hatten Sekt kaltgestellt und leckeres griechisches Blätterteiggebäck spendiert, und später wurde im Vereinsheim gemeinsam zu Abend gegessen.
Vorher wünschten sich die Franzosen jedoch noch eine Führung durch die Anlagen des Schützenhauses, ein Wunsch, dem Ehrenoberschützenmeister Günter Geistdörfer mit Begeisterung und einigem Stolz nachkam.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Esslinger Stadtgeschichte.
Am Vormittag trafen sich zwei große Gruppen auf der Esslinger Burg, um von dort ins Städtchen zu wandern, wo sie eine Themenführung auf Französisch genossen. Es ging um mittelalterliche Berufe und deren Veranschaulichung in der Originalkulisse, sozusagen.
Nach einem leckeren Mittagessen in der Osteria, in hübschem, wenn auch diesmal nicht Original-Ambiente, begab sich eine Gruppe von 25 Interessierten in die Tiefen Deutschlands ältester Sektkellerei. Ohne die Expertise von Firmengründer Georg Kessler, der bei der Witwe Cliquot in Reims einen Posten bekleidet hatte, gäbe es den nach der „Méthode Traditionelle“ produzierten Premiumsekt hier nicht. Ein Bezug, der uns als deutsch-französische Gruppe natürlich erfreute.
Nach einiger interessanter Fachsimpelei, wie die gesamte Führung bravurös und fachkundig gedolmetscht von Günter Geistdörfer, ging es an den praktischen Teil.
Auch die hochwertigen Sektproben wurde gut aufgenommen und so kamen wir bester Dinge auf dem Bogengelände an, wo die Vorbereitungen für unser Grillfest schon begonnen hatten.
Bevor es allerdings ans Feiern ging, wurden diejenigen Franzosen und einige deutsche Vereinsmitglieder, die noch nie einen Bogen in der Hand hatten, in einem Schnellkursus in die Grundlagen unseres Sports eingeführt. Da wirbelte Expertise und Sprachvermögen bzw. der Mangel desselben, viel Witz und Spontanität durcheinander und irgendwann waren alle bereit, mit Pfeil und Bogen den Schuss auf einen Apfel zu wagen. Wilhelm Tell wäre da freilich im Vorteil gewesen mit seiner Armbrust aber im 2. Durchgang traf Ralph Bindners Pfeil den Gummiapfel mitten in der Mitte.
Und wir konnten uns dem feinen Essen zuwenden, das Daniel Flaccus, seine Frau Andrea und Patrick von Stackelberg zubereitet hatten. Auch die leckeren Salate anonymer Spender fanden bei den ca. 40 Gästen regen Zuspruch.
Schön, dass so viele gekommen waren!
Der Samstag begann für uns Bogenschützen früh; wir fuhren gemeinsam nach Donzdorf auf die Schwäbische Alb zum 3D Turnier.
Dort angekommen wurden 4 Gruppen von 4 oder 5 Personen gebildet, die 4 französischen Kontrahenden jeweils einer Gruppe zugeteilt, und so zogen wir in guter Besetzung durch den wunschschönen grünen Wald und versuchten mit Pfeil und Bogen das „Kill“ von 18 lebensgroßen Gummitieren zu treffen. Die Tiere stehen in unterschiedlichen Entfernungen, mal wird schräg bergauf, mal steil bergab geschossen, alles in allem eine Herausforderung mit vielen Unbekannten. Das Schöne an Gummiattrappen ist, dass sie, egal wo man sie trifft, unverletzt stehen bleiben und die folgende Gruppe dieselben Bedingungen vorfindet. Die Vögel sangen dazu, die Sonne schien und zum allerbesten Wetter hatten wir allerbeste Laune.
Nach dem Parcours gab es in der Waldschänke ein wohlschmeckendes Mittagessen und dann gings zurück zum Schützenhaus, wo der Rest der Truppe schon den Geruch nach Schwarzpulver verbreitete.
Die Westernschützen stopfen ihre historischen Waffen für das authentisch wilde Westerngefühl noch selbst, und wer mutig genug war, konnte sich hier an echten Schusswaffen erproben. Es knallte laut, Feuer spie aus den Pistolenläufen und das alles umrahmt von Kulissen und Kostümen, die nun nicht historisch esslingerisch waren aber doch dem ein oder anderen Ausgewanderten zur Ehre gereicht hätten.
Irina und Peter Schüle alias Sourdough und ihre Helfer hatten alles gut vorbereitet und verantwortungsbewusst durchgeführt.
Nebenan brachte Oberschützenmeister Peter Schnitzer Interessierten das Schießen mit der Schrotflinte bei. Auch dies ein Angebot, das begeisterte. Manche so sehr, dass sie noch tagelang über die blauen Flecken vom Rückstoß der Waffe klagten.
Gleich auf das Kugelschützenprogramm folgte die Siegerehrung und unter viel Beifall bekamen als erste die vier französischen Teilnehmer des Bogenturniers ihre Preise. Pascal Giraudon, Luc Lanet, Hervé Lavaste und Lionel Rivera freuten sich über unsere Geschenke.
Der Wanderpokal bleibt für dieses Jahr bei uns, denn die Gesamtwertung hatten wir Deutsche gewonnen, ein Heimvorteil, den die französischen Gastgeber des nächsten gemeinsamen Turniers 2024 wieder für sich beanspruchen werden.
Beste Bogenschützin war Dagmar Haegele (234 Punkte), dicht gefolgt mit nur 2 Punkten Unterschied von Hartmut Lies, und knapp dahinter lag Ute Gleitze (228 Punkte). Benni sorg wurde 4. mit 218 Punkten.
Doch abgesehen von Glückstreffern, Punktewertung und Trophäen: Wenn einer, der nicht ganz so gut abgeschnitten hatte, nach dem Turnier glücklich erklärt, er fühle sich durch die Teilnahme reich beschenkt, dann haben wir etwas richtig gemacht, das über gutes Bogenschießen hinausgeht.
Auch die Westernadepten wurden geehrt. Sie erhielten eine stilvolle Urkunde zum Einrahmen: 1. Platz: Marcus Griese, 2. Platz Benni Sorg, 3. Platz Hartmut Lies, 4. wurde die Bogenschützin Daniela Simmons.
Und auch am Samstag wurde wieder gefeiert, diesmal bei Kalbsbraten in der Vereinsgaststätte.
Am nächsten Morgen traf man sich ein letztes Mal dort zum Frühstück, und wir verabschiedeten die weitgereisten Gäste mit einer großen Tüte frischer Brezeln und einem überzeugten:
„A l’année prochaine!“
„Bis zum nächsten Jahr in Vienne!“
(Dagmar Haegele)
Am Donnerstag Abend kamen die Franzosen also bei uns an und wurden von einer ganzen Reihe von Schützenvereinsmitgliedern herzlich begrüßt.
Stergios und Maria hatten Sekt kaltgestellt und leckeres griechisches Blätterteiggebäck spendiert, und später wurde im Vereinsheim gemeinsam zu Abend gegessen.
Vorher wünschten sich die Franzosen jedoch noch eine Führung durch die Anlagen des Schützenhauses, ein Wunsch, dem Ehrenoberschützenmeister Günter Geistdörfer mit Begeisterung und einigem Stolz nachkam.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Esslinger Stadtgeschichte.
Am Vormittag trafen sich zwei große Gruppen auf der Esslinger Burg, um von dort ins Städtchen zu wandern, wo sie eine Themenführung auf Französisch genossen. Es ging um mittelalterliche Berufe und deren Veranschaulichung in der Originalkulisse, sozusagen.
Nach einem leckeren Mittagessen in der Osteria, in hübschem, wenn auch diesmal nicht Original-Ambiente, begab sich eine Gruppe von 25 Interessierten in die Tiefen Deutschlands ältester Sektkellerei. Ohne die Expertise von Firmengründer Georg Kessler, der bei der Witwe Cliquot in Reims einen Posten bekleidet hatte, gäbe es den nach der „Méthode Traditionelle“ produzierten Premiumsekt hier nicht. Ein Bezug, der uns als deutsch-französische Gruppe natürlich erfreute.
Nach einiger interessanter Fachsimpelei, wie die gesamte Führung bravurös und fachkundig gedolmetscht von Günter Geistdörfer, ging es an den praktischen Teil.
Auch die hochwertigen Sektproben wurde gut aufgenommen und so kamen wir bester Dinge auf dem Bogengelände an, wo die Vorbereitungen für unser Grillfest schon begonnen hatten.
Bevor es allerdings ans Feiern ging, wurden diejenigen Franzosen und einige deutsche Vereinsmitglieder, die noch nie einen Bogen in der Hand hatten, in einem Schnellkursus in die Grundlagen unseres Sports eingeführt. Da wirbelte Expertise und Sprachvermögen bzw. der Mangel desselben, viel Witz und Spontanität durcheinander und irgendwann waren alle bereit, mit Pfeil und Bogen den Schuss auf einen Apfel zu wagen. Wilhelm Tell wäre da freilich im Vorteil gewesen mit seiner Armbrust aber im 2. Durchgang traf Ralph Bindners Pfeil den Gummiapfel mitten in der Mitte.
Und wir konnten uns dem feinen Essen zuwenden, das Daniel Flaccus, seine Frau Andrea und Patrick von Stackelberg zubereitet hatten. Auch die leckeren Salate anonymer Spender fanden bei den ca. 40 Gästen regen Zuspruch.
Schön, dass so viele gekommen waren!
Der Samstag begann für uns Bogenschützen früh; wir fuhren gemeinsam nach Donzdorf auf die Schwäbische Alb zum 3D Turnier.
Dort angekommen wurden 4 Gruppen von 4 oder 5 Personen gebildet, die 4 französischen Kontrahenden jeweils einer Gruppe zugeteilt, und so zogen wir in guter Besetzung durch den wunschschönen grünen Wald und versuchten mit Pfeil und Bogen das „Kill“ von 18 lebensgroßen Gummitieren zu treffen. Die Tiere stehen in unterschiedlichen Entfernungen, mal wird schräg bergauf, mal steil bergab geschossen, alles in allem eine Herausforderung mit vielen Unbekannten. Das Schöne an Gummiattrappen ist, dass sie, egal wo man sie trifft, unverletzt stehen bleiben und die folgende Gruppe dieselben Bedingungen vorfindet. Die Vögel sangen dazu, die Sonne schien und zum allerbesten Wetter hatten wir allerbeste Laune.
Nach dem Parcours gab es in der Waldschänke ein wohlschmeckendes Mittagessen und dann gings zurück zum Schützenhaus, wo der Rest der Truppe schon den Geruch nach Schwarzpulver verbreitete.
Die Westernschützen stopfen ihre historischen Waffen für das authentisch wilde Westerngefühl noch selbst, und wer mutig genug war, konnte sich hier an echten Schusswaffen erproben. Es knallte laut, Feuer spie aus den Pistolenläufen und das alles umrahmt von Kulissen und Kostümen, die nun nicht historisch esslingerisch waren aber doch dem ein oder anderen Ausgewanderten zur Ehre gereicht hätten.
Irina und Peter Schüle alias Sourdough und ihre Helfer hatten alles gut vorbereitet und verantwortungsbewusst durchgeführt.
Nebenan brachte Oberschützenmeister Peter Schnitzer Interessierten das Schießen mit der Schrotflinte bei. Auch dies ein Angebot, das begeisterte. Manche so sehr, dass sie noch tagelang über die blauen Flecken vom Rückstoß der Waffe klagten.
Gleich auf das Kugelschützenprogramm folgte die Siegerehrung und unter viel Beifall bekamen als erste die vier französischen Teilnehmer des Bogenturniers ihre Preise. Pascal Giraudon, Luc Lanet, Hervé Lavaste und Lionel Rivera freuten sich über unsere Geschenke.
Der Wanderpokal bleibt für dieses Jahr bei uns, denn die Gesamtwertung hatten wir Deutsche gewonnen, ein Heimvorteil, den die französischen Gastgeber des nächsten gemeinsamen Turniers 2024 wieder für sich beanspruchen werden.
Beste Bogenschützin war Dagmar Haegele (234 Punkte), dicht gefolgt mit nur 2 Punkten Unterschied von Hartmut Lies, und knapp dahinter lag Ute Gleitze (228 Punkte). Benni sorg wurde 4. mit 218 Punkten.
Doch abgesehen von Glückstreffern, Punktewertung und Trophäen: Wenn einer, der nicht ganz so gut abgeschnitten hatte, nach dem Turnier glücklich erklärt, er fühle sich durch die Teilnahme reich beschenkt, dann haben wir etwas richtig gemacht, das über gutes Bogenschießen hinausgeht.
Auch die Westernadepten wurden geehrt. Sie erhielten eine stilvolle Urkunde zum Einrahmen: 1. Platz: Marcus Griese, 2. Platz Benni Sorg, 3. Platz Hartmut Lies, 4. wurde die Bogenschützin Daniela Simmons.
Und auch am Samstag wurde wieder gefeiert, diesmal bei Kalbsbraten in der Vereinsgaststätte.
Am nächsten Morgen traf man sich ein letztes Mal dort zum Frühstück, und wir verabschiedeten die weitgereisten Gäste mit einer großen Tüte frischer Brezeln und einem überzeugten:
„A l’année prochaine!“
„Bis zum nächsten Jahr in Vienne!“
(Dagmar Haegele)